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Prof. Dr. Andreas Reiter

Exzellenzzentrum für myeloproliferative Neoplasien

Ein seit 1988 etablierter wissenschaftlicher und klinischer Schwerpunkt liegt in der translationalen Forschung bei myeloproliferativen Neoplasien (MPN). Zu den klassischen MPN zählen chronische myeloische Leukämie (CML), Polycythaemia vera (PV), essentielle Thrombozythämie (ET) und Myelofibrose (MF), während seltene MPN u.a. die chronische Eosinophilenleukämie (CEL) und verwandte Entitäten (z.B. hypereosinophiles Syndrom, HES) sowie die systemische Mastozytose (SM) umfassen.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Reiter konnte in den letzten Jahren ein „Exzellenz-Zentrum für MPN“ etabliert werden. Patienten mit klassischen BCR-ABL negativen MPN (PV, ET und MF) sind und werden im Rahmen von nationalen und internationalen Studien, z.B. mit JAK-Inhibitoren, IMIDen, Interferon-alpha oder Telomerase-Inhibitoren, behandelt. Prof. Reiter ist Mitgründer und Mitglied in verschiedenen Entscheidungsgremien der deutschen Studiengruppe für MPN (German Study Group for MPN, GSG-MPN).

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der translationalen Forschung bei seltenen MPN, z.B. CEL, HES und SM. In Mannheim ist eines der weltweit größten Register für CEL mit Fusionsgenen unter Beteiligung von Tyrosinkinasen etabliert, z.B. FIP1L1-PDGFRA positive CEL, wobei eine Vielzahl dieser Fusionsgene von der Arbeitsgruppe erstbeschrieben worden sind.

Gegenwärtige Arbeiten befassen sich mit modernen Sequenzierungsverfahren und der klinischen Bedeutung der Organinfiltration und -dysfunktion als Grundlage für eine verbesserte Unterscheidung zwischen CEL, HES und reaktiven Eosinophilien, z.B. bei nicht-klassifizierbaren Autoimmunerkrankungen. Als größtes Zentrum in Deutschland und eines der führenden Zentren europa- und weltweit für Diagnose und Therapie der fortgeschrittenen SM erfolgte vor einigen Jahren die Zertifizierung als Referenzzentrum für Mastozytosen durch das „European Competence Network on Mastocytosis“.

Im Rahmen der bislang größten internationalen Studie war Mannheim das weltweit führende Rekrutierungszentrum. Weitere Studien der Phasen I und -II sind gegenwärtig in Planung. Im wissenschaftlichen Labor konnten in den letzten Jahren grundlegend neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie sowie zur Verbesserung der Diagnostik, Therapieüberwachung und Prognoseabschätzung der fortgeschrittenen SM erarbeitet werden.

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