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MIRACUM

Das MIRACUM-Konsortium (Medical Informatics in Research and Care in University Medicine) wird im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ab 2018 mit 32,1 Mio gefördert. Hinter MIRACUM stehen acht Universitäten mit Universitätsklinika (Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Magdeburg, Mainz, Mannheim und Marburg) zwei Hochschulen (Hochschule Mannheim und Technische Hochschule Mittelhessen) und die Firma Averbis (Freiburg) als Industriepartner. Ziel ist es, die derzeit sehr unterschiedlichen Dateninseln aus Krankenversorgung und Forschung in Datenintegrationszentren zusammenzuführen, um die Daten mit Hilfe von innovativen IT-Lösungen für Forschungsprojekte und konkrete Therapieentscheidungen zentral nutzen zu können. Die Koordination erfolgt durch den Lehrstuhl für Medizinische Informatik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch. Stellvertretende Sprecher des Konsortiums sind Prof. Dr. Till Acker, Direktor des Instituts für Neuropathologie in Gießen und Forschungsdekan der Gießener Medizinischen Fakultät sowie Prof. Dr. Michael Neumaier, Direktor des Instituts für Klinische Chemie an der Universitätsmedizin Mannheim und Prodekan der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg.

Klinische Befunde, Bildgebende Diagnostik und genetische und molekulare Untersuchungen sind Beispiele von Informationen aus der Klinik, die MIRACUM vernetzt, um zukünftig beispielsweise Lungenerkrankungen oder auch Hirntumoren mit verbesserter Trennschärfe verschiedenen Untergruppen zuzuordnen, und Patienten somit zielgerichteter und wirkungsvoller behandeln zu können. Die Behandlung von Krebserkrankungen erfordert die Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen. Sie benötigen in ihrer täglichen Arbeit und insbesondere bei Therapieentscheidungen im Rahmen interdisziplinärer Tumorkonferenzen alle verfügbaren Informationen ihrer Patienten vollständig und auf einen Blick. MIRACUM liefert den Nutzern vernetzte Daten aus der Klinik und aus molekularen/genetischen Untersuchungen unter Berücksichtigung des Datenschutzes. Die Daten werden effizient zusammengeführt und übersichtlich dargestellt. Außerdem wird das Konsortium Datenabfragen für die Identifikation von Patientinnen und Patienten zur Rekrutierung für klinische Studien erleichtern.

Die Abteilung für Biomedizinische Informatik etabliert das Datenintegrationszentrum für die Sekundärnutzung der Versorgungsdaten der Universitätsmedizin Mannheim. Zusammen mit dem Co-PI Prof. Dr. Michael Neumaier wird sichergestellt, dass die Versorgungsdaten gemäß den gemeinsam in der Medizininformatik-Initiative entwickelten Vorgaben erschlossen, vereinheitlicht und nach den Vorgaben des Datenschutzes für die Nutzung in den Anwendungsfällen und standortübergreifenden Datennutzungsprojekten der MII verfügbar gemacht werden. Der Standort Mannheim ist in MIRACUM als Competence-Center für die Langzeitarchivierung von Forschungsdaten, die Etablierung von Continuous Integration-Konzepten in den DIZen, die Visualisierung komplexer klinischer Daten im Zeitverlauf sowie die Qualitätssicherung im Anwendungsfall molekulares Tumorboard verantwortlich. Die Abteilung setzt sich darüber hinaus für die Abstimmung und Implementierung einheitlicher und auf internationalen Standards und Terminologien basierender Strukturen und Schnittstellen in den Konsortien der MII ein.

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