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Dr. Miriam Ratliff Fellow des Olympia Morata-Programms

Dr. med. Miriam Ratliff betätigt sich als Ärztin und Forscherin im Bereich der Neuroonkologie – und ist als solche kürzlich in das Olympia Morata-Programm der Universität Heidelberg aufgenommen worden. Mit dem Förderprogramm für fortgeschrittene promovierte Nachwuchswissenschaftlerinnen will die Universität verstärkt Frauen für eine Hochschul- und Wissenschaftskarriere gewinnen. Die Fellows des Olympia Morata-Programms werden für die Dauer von zwei Jahren mit einer halben Stelle gefördert, die es ihnen ermöglicht, in der Hälfte ihrer Arbeitszeit ausschließlich forschen zu können. Begleitet wird die Förderung außerdem durch ein intensives Beratungs- und Coaching-Angebot.

Miriam Ratliff ist Oberärztin an der Neurochirurgischen Klinik der UMM, unter der Leitung von Professor Dr. med. Nima Etminan, mit Schwerpunkt Neuroonkologie. Gleichzeitig ist sie aber auch Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe „Experimentelle Neuroonkologie“ im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, unter der Leitung von Professor Dr. med. Frank Winkler. Diese doppelte Affiliation ermöglicht es ihr in besonderem Maße, sich sowohl mit grundlagenwissenschaftlichen als auch mit unmittelbar klinisch relevanten Fragestellungen zu ihrem Thema – der medikamentösen und operativen Behandlung von hirneigenen Tumoren – zu beschäftigen.

Am DKFZ befasst sich Miriam Ratliff mit der detaillierten Untersuchung der Entstehung, Progression und Resistenzentwicklung von Gehirntumoren – und speziell der Analyse von Tumorzell-Netzwerken in sogenannten Gliomen. Diese bilden über sehr lange dünne Zellfortsätze, sogenannte Tumor Microtubes (TMs), ausgedehnte Netzwerke, die weite Teile des Gehirns infiltrieren. Über eine verbesserte Homöostase vermitteln diese multizellulären Netzwerke Resistenz gegenüber den verschiedenen Therapiemethoden wie Strahlentherapie, Chemotherapie und Resektion. Um diese Netzwerke zu analysieren, nutzt Miriam Ratliff die in der Arbeitsgruppe von Professor Winkler etablierte in in-vivo-Zweiphotonenmikroskopie.

In der Neurochirurgischen Klinik liegt der Schwerpunkt der Oberärztin auf der operativen Entfernung (Resektion) von Tumoren, insbesondere von Tumoren bei denen der Eingriff mit Wachphase durchgeführt werden muss, da sie nahe am Sprachzentrum liegen.

Miriam Ratliff studierte Medizin an den Universitäten in Freiburg und Ulm und promovierte anschließend im Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität Heidelberg zum Dr. med.. Parallel zum Medizinstudium absolvierte sie ein Studium der Biologie an der Universität Ulm, das sie mit einem Diplom im Bereich Neurobiologie abschloss. Ihre Diplomarbeit fertigte sie am Department of Biology der Emory University in Atlanta, USA, in der Arbeitsgruppe Molekulare Genetik von Professor Dr. Steven L’Hernault an, wo sie anschließend als Wissenschaftliche Mitarbeiterin weiter forschte. Im Jahr 2009 ging sie an die Neurochirurgische Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg und wechselte von dort Mitte 2016 an die Neurochirurgie der Universitätsmedizin Mannheim. In der Klinischen Kooperationseinheit "Neuroonkologie" des DKFZ forscht sie seit 2012.