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Verbundforschung zum Thema bösartige Hirntumore, chronischer Schmerz, Sucht und Immunität

Die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg ist an vier großen Forschungsverbünden beteiligt, die in der aktuellen Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich waren: Die beiden Sonderforschungsbereiche „Überwindung der Therapieresistenz von Glioblasomen" und „Von der Nozizeption zum chronischen Schmerz: Struktur-Funktions-Merkmale neuraler Bahnen und deren Reorganisation" sowie die beiden SFB/Transregio „Die Haut als Koordinator lokaler und systemischer Immunität“ und „Verlust und Wiedererlangung der Kontrolle bei Suchterkrankungen" werden für weitere vier Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Der Sonderforschungsbereich "Überwindung der Therapieresistenz von Glioblasomen" (SFB 1389), dessen Studien auf die Bekämpfung von Resistenzen bei der Behandlung dieser bösartigen Hirntumoren abzielen, geht in die zweite Förderperiode. Sprecher des SFB 1389 ist wie in der ersten Förderperiode Prof. Dr. Wolfgang Wick, Geschäftsführender Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg und Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Neuroonkologie im Deutschen Krebsforschungszentrum. Stellvertretender Sprecher ist weiterhin Prof. Dr. Michael Platten, Ärztlicher Direktor der Abteilung Neurologie der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Neuroimmunologie und Hirntumorimmunologie am Deutschen Krebsforschungszentrum. Die Neurologie in Mannheim ist mit den folgenden drei Projekten vertreten: Mechanismen des Ansprechens und der Resistenz auf gliomspezifische T-Zellen (Dr. Theresa Bunse / Prof. Dr. Michael Platten); Identifikation und zielgerichtete Blockade immunsuppressiver Programme in Isozitratdehydrogenase mutierten Gliomen (Dr. Dr. Lukas Bunse in Kooperation mit Dr. Stephan Pusch, Heidelberg); Visualisierung und Charakterisierung von Immunreaktionen in H3K27M-mutierten Gliomen (Dr. Katharina Sahm in Kooperation mit PD Dr. Michael Breckwoldt, Heidelberg).

Der Sonderforschungsbereich "Von der Nozizeption zum chronischen Schmerz: Struktur-Funktions-Eigenschaften neuronaler Bahnen und deren Reorganisation" (SFB 1158) geht bereits in die dritte und letzte Förderperiode. Die beteiligten Wissenschaftler untersuchen, wie aus akutem Schmerz chronischer Schmerz wird. Sie konzentrieren sich dabei auf Veränderungen in Nervenzellen und Nervenbahnen. Sprecherin des Sonderforschungsbereichs ist wie bisher Prof. Dr. Rohini Kuner, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Pharmakologie der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Stellvertretende Sprecherin des SFB 1158 ist weiterhin Prof. Dr. Dr. Dr. Herta Flor, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Neuropsychologie und Klinische Psychologie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Die Abteilung Experimentelle Schmerzforschung ist mit drei Projekten vertreten: Stille Nozizeptoren (Prof. Dr. Martin Schmelz); Intranasale Lidocain-Therapie (PD Dr. Richard Carr); Projekt zentrale Daten und Analyse (Dr. Jürgen Solinski).

Der SFB-Transregio „Die Haut als Sensor und Initiator von lokaler und systemischer Immunität" (SFB/TRR 156) geht in die dritte Förderperiode. Hier erforschen die Wissenschaftler seit acht Jahren in einem überregionalen Forschungsverbund die Rolle der Haut bei der Abwehr von Krankheitserregern. Immunzellen der Haut können nicht nur eine lokale Reaktion auf bestimmte Reize auslösen, sondern auch eine Antwort des gesamten Immunsystems veranlassen. Die Steuerung systemischer Immunantworten ist daher ein zentrales Element der Forschung. Sprecher des SFB/TRR 156 ist Professor Dr. Alexander Enk, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Hautklinik Heidelberg. Projektpartner sind die Universitäten Tübingen und Mainz. Die Medizinische Fakultät Mannheim ist mit einem Forschungsprojekt beteiligt: Durch innate lymphoide Zellen (ILC) vermittelte Effektorfunktionen bei Kontaktüberempfindlichkeitsreaktionen der Haut (Prof. Dr. Adelheid Cerwenka).

Für den SFB/Transregio "Verlust und Wiedererlangung der Kontrolle über den Drogenkonsum - Von Trajektorien über Mechanismen zu Interventionen" (SFB/TRR 265) beginnt die zweite Förderperiode. Die Forschungsstudien zielen auf ein besseres Verständnis der Mechanismen ab, die dafür verantwortlich sind, dass Menschen die Kontrolle über ihren Drogenkonsum verlieren. Die Forscher arbeiten auf verhaltens-, kognitions- und neurowissenschaftlicher Ebene, um die Auslöser und Einflussfaktoren für diesen Kontrollverlust zu identifizieren. Der neue Sprecher ist Prof. Dr. Rainer Spanagel, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Psychopharmakologie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und Inhaber einer Professur an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg.


Presseinformation der Universität Heidelberg:
DFG-Förderung: Zwei Sonderforschungsbereiche und zwei SFB/Transregio erfolgreich

Pressemitteilung des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit:
Sonderforschungsbereiche zu Sucht und Schmerz verlängert

News des Mannheim Center for Translational Neurosience:
Collaborative Research on the topic of malignant brain tumors, addiction and pain extended