Magnetresonanztomographie (MRT)
Anwendungsgebiete
Fernsehberichte
Vorträge
Wie funktioniert die MRT?
Wer kann untersucht werden?
Müssen die Patienten vorbereitet sein?
Brauchen die Patienten Kontrastmittel?
Kontakt
Beschreibung
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein radiologisches Schnittbildverfahren, das die Darstellung beliebiger Ebenen des Körpers mit hohem Weichteilkontrast erlaubt. Im Gegensatz zur Computertomographie oder dem konventionellen Röntgen beruht die Bildgebung mittels MRT auf einer unterschiedlichen Magnetisierung des Körpers durch den Magneten des MR-Tomographen. Es wird keine Röntgenstrahlung verwendet, so dass auch Kinder oder Schwangere in der Regel ab dem 4. Schwangerschaftsmonat gefahrlos untersucht werden können. Die Methode hat sich seit ihrer Einführung in die Klinik vor mehr als 20 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Mit den Geräten der neuesten Generation, die mit einer Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla (T) und 3,0 T arbeiten, kann der gesamte Körper in weniger als 20 Minuten untersucht werden.
Das am IKRN installiert Siemens MAGNETOM Avanto
ist einer der fortschrittlichsten derzeit kommerziell verfügbaren
1,5 Tesla-MR-Tomoghaphen und eignet sich besonders für
die Ganzkörperbildgebung.
Das Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin verfügt an zwei Standorten über fünf MR-Tomographen, die zum Teil mit anderen Abteilungen klinisch und wissenschaftlich genutzt werden:
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Siemens MAGNETOM Avanto 1,5T (Haus 4, Ebene 0)
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Siemens MAGNETOM Tim Trio 3,0T mit Multi-Kern-Technologie (Haus 4, Ebene 0)
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Siemens MAGNETOM Sonata 1,5 T (Haus 4, Ebene 0)
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Siemens MAGNETOM Skyra 3,0T (Haus 4, Ebene 0)
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Siemens MAGNETOM Avanto 1,5 T (Haus 14, Ebene 1)
Fernsehberichte :
MRT 3 Tesla (2010)
MRT , © Campus
TV 2010
MRT , © Campus
TV 2009
MRT (2008)
MRT , © Campus
TV 2008
"Advances
of vascular MR at higher field strengths " (pdf)
© 2008, Eurpean Hospital
- 3 T Bildgebung
Technische Fortentwicklungen in der MRT - Sicherheit von MR Kontrastmitteln
- State
of the art
contrast-enhanced MRA
Die wichtigsten klinischen Anwendungsgebiete der Magnetresonanztomographie sind:
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Am IKRN werden zudem Spezialuntersuchungen angeboten, für
die in Zusammenarbeit mit den behandelnden klinischen Kollegen
eine ausgewiesene Expertise besteht:
- Pränatale Fehlbildungsdiagnostik
- Ultra-hochaufgelöste Gefäßdarstellung der
unteren Extremität vor Intervention
- Ganzkörperbildgebung bei Tumorerkrankungen und vaskulären
Systemerkrankungen
- MR-Pelvimetrie
- Flussmessung in Blutgefäßen
- MR-Spektroskopie bei Erkrankungen der Prostata
- Funktionelle Nierenbildgebung
- MR-Arthrographie
Zudem wird am IKRN Spitzenforschung im Bereich der MRT betrieben. Zu den wesentlichen Schwerpunkten zählt die multimodale Bildgebung der Prostata unter Verwendung morphologischer, funktioneller (Perfusion und Diffusion) und metabolischer (Spektroskopie) Sequenzen, die eine genaue Detektion und Graduierung von malignen Veränderungen der Prostata zulässt. Gleichzeitig kann eine Aussage über möglicherweise befallene Lymphknoten gewonnen werden. Bei der MRT des kardiovaskulären Systems wird unter Verwendung neuartiger Sequenztechniken, die eine Verbesserung der Gefäßdiagnostik durch Erhöhung der räumlichen und zeitlichen Auflösung erlauben, die Genauigkeit der MR-Angiographie insbesondere bei Patienten vor einem interventionellen Eingriff deutlich erhöht. Die MRT des Herzens erlaubt Erkennung und Differenzierung von Fehlbildungen des Herzmuskels und narbigen Veränderungen des Herzens nach Entzündungen oder einem Herzinfarkt sowie die Beurteilung der Behandlungsbedürftigkeit. Die MRT des muskuloskelettalen Systems ermöglicht die Darstellung des Schweregrades von Sportverletzungen des Knies und der Schulter, die gegebenenfalls eine Gelenkspiegelung zur Behandlung erfordern. Die frühere und genauere Erkennung von bösartigen Erkrankungen des Knochenmarks, insbesondere des so genannten Multiplen Myeloms, sowie bösartige Absiedelungen bei Brust- und Lungenkrebs. Zum Einsatz kommen dabei modernste Verfahren zur schnellen Darstellung der gesamten Knochen und Weichteile des Körpers
Wie funktioniert die MRT?
Die Magnetresonanztomographie beruht im Wesentlichen auf der Darstellung der von Protonen (Wasserstoffatome), die im menschlichen Körper mit großer Häufigkeit vorkommen. Die Wasserstoffprotonen haben einen Eigendrehimpuls, den sogenannten „Kernspin“, der häufig mit einem rotierenden Kreisel verglichen wird. Die Ausrichtung dieser Kernspins ist abhängig von dem äußeren Magnetfeld. Vereinfacht gesagt, kommt es während der Untersuchung zu einer unterschiedlichen Magnetisierung des Körpers. Die Stärke des Magnetfeldes ist abhängig vom Gerätetyp. Für die Untersuchung von Patienten werden im allgemeinen Magneten mit unterschiedlicher Stärke von ca. 0,2 bis 3 Tesla, unter Forschungsbedingungen auch bis 7 Tesla verwendet. Hochfeld-Tomographen (1,0-3,0 Tesla) sind mit supraleitenden Magneten ausgestattet, die durch Helium auf ca. -267°C (knapp oberhalb des absoluten Nullpunktes) heruntergekühlt werden müssen.
Zunächst wird der Patient auf dem Untersuchungstisch gelagert und Empfangsspulen auf der untersuchten Körperregion angebracht. Danach wird der Patient in den MR-Tomographen gefahren, wo mittels eingestrahlten Hochfrequenzimpulsen die Bildgebung erfolgt. Vereinfacht erklärt, bewirkt dieser Impuls, dass die sich im Magnetfeld ausgerichteten und kreisenden Protonen "angetippt" werden wie ein rotierender Kreisel. Nach dem Abschalten des Hochfrequenzimpulses gehen vom Patienten Impulse aus, die über eine Spule gemessen werden können. Infolge des unterschiedlichen Gehaltes an Wasserstoffprotonen und der unterschiedlichen Zusammensetzung der Gewebe ist damit eine sehr genaue Unterscheidung möglich. Mit Hilfe eines Computers werden die Signale ausgewertet und als Bild dargestellt. Auf diese Art und Weise entstehen Schnittbilder des menschlichen Körpers. Weiterhin können die Gefäße ohne Punktion eines arteriellen Gefäßes dargestellt werden. Auch ist es möglich, mit der Magnetresonanz funktionelle Messungen durchzuführen, die die Durchblutung des Gewebes, die Sauerstoffkonzentration und eventuelle Diffusionsstörungen bis hin zur Aktivität des Gehirns genau charakterisieren. Die wiederholte Einstrahlung des Hochfrequenzimpulses führt zu den für die MRT typischen Klopfgeräuschen, deren Lautstärke mit den neuen MR-Tomographen im IKRN nochmals reduziert wird. Dennoch wird den Patienten zum Schutz des Gehörs ein Kopfhörer aufgesetzt, über den auch Musik eingespielt werden kann.
Wer kann untersucht werden?
Bis auf Patienten, die magnetische Fremdkörper (Metallsplitter
im Auge, OP-Clips älterer Bauart bei Hirnoperationen, dauerhafte
größere Tätowierungen) oder elektronische Implantate
(Herzschrittmacher, Insulinpumpen, Nervenstimulatoren, Schmerzpumpen)
aufweisen und Schwangere im ersten Schwangerschaftsdrittel können
alle Patienten untersucht werden. Elektronische Implantate können
durch das Magnetfeld in ihrer Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt
werden.
Kein Problem stellen im Knochen befindliche Metalle (Hüft-TEP,
Plattenosteosynthese) oder Zahnfüllungen für die Sicherheit
der Patienten dar. Die Beurteilung der entsprechenden Körperregion,
z.B. des Hüftgelenks bei vorhandenem künstlichem Hüftersatz,
ist jedoch mitunter nur eingeschränkt möglich.
Patienten mit Klaustrophobie ("Platzangst") können
evtl., nur nach medikamentöser Vorbehandlung untersucht
werden.
Müssen die Patienten vorbereitet sein?
Die MRT ist eine sehr patientenfreundliche Methode, die im Allgemeinen keine besondere Vorbereitung erfordert. Die Patienten müssen alle metallischen (Stifte, Gürtel, Geldbeutel, etc.) und elektronischen Gegenstände (Handy, Scheckkarten, etc) ablegen und können dann untersucht werden. Bei Darmuntersuchungen erhöht eine vorhergehende Darmreinigung die Genauigkeit der Untersuchung deutlich
Brauchen die Patienten Kontrastmittel?
Durch die Gabe von Kontrastmittel werden zusätzliche Informationen
gewonnen. Nicht selten kann dadurch erst die genaue Diagnose
gestellt werden oder es wird die Sicherheit der Diagnose deutlich
verbessert.
Das Kontrastmittel ist in der Regel sehr gut verträglich
und kann auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel
verwendet werden. MR-Kontrastmittel sind nicht radioaktiv und
werden in der Regel innerhalb weniger Stunden mit dem Urin ausgeschieden.
Obwohl keine schädigenden Wirkungen bekannt sind, erhalten
schwangere Frauen aus Sicherheitsgründen kein Kontrastmittel.
Stillende Frauen sollen ebenfalls aus Sicherheitsgründen
24 Stunden nach einer Kontrastmittelgabe ihre Milch abpumpen
und verwerfen.
Am IKRN kommen zudem neue, zugelassene, organspezifische Kontrastmittel
zur Leber-Bildgebung und zur Gefäßbildgebung zur
Anwendung, die für spezielle Fragestellungen angewendet
werden.
Kontakt:
Die Anmeldung zur MRT kann bei vorhandener Überweisung zur
Radiologie telefonisch unter
Telefon 0621-383-3478
oder persönlich bei der MRT-Steuerstelle in Haus
4 Ebene 0 erfolgen.