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Die Arbeitsgruppe Spenderforschung beschäftigt sich mit dem Blutspendeverhalten, der Blutspenderpopulation und den sich daraus ergebenden Veränderungen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Blutprodukten. Durch den sich in unserer Gesellschaft vollziehenden demographischen Wandel, ändert sich aber nicht nur das Spendeaufkommen oder das Spendeverhalten, sondern auf der anderen Seite auch der Bedarf an Blutprodukten. Es stehen weniger junge Menschen als potentielle Blutspender zur Verfügung, gleichzeitig benötigen mehr ältere Menschen Blutprodukte. Schließlich unterliegt auch die Indikationsstellung zur Bluttransfusion einem medizinischen Wandel / Fortschritt, so dass der Bedarf an Blutprodukten in Teilbereichen der Medizin abnimmt, während er in anderen steigt.
In einer aktuellen Publikation konnten wir zeigen dass sich die Altersverteilung bei Blutspendern verändert und insbesondere die geburtenstarken Jahrgänge der sechziger Jahre nach wie vor, einen großen Anteil an der Blutversorgung stellen (siehe Abbildung). Gleichzeitig nimmt der Anteil an Blutspenden von Spendern jünger als 30 bzw. älter als 60 deutlich zu, wohingegen Spenden von 31-59-jährigen anteilig sinken. Das wird für zukünftige Rekrutierungs- und Werbestrategien von großer Bedeutung sein. Weitere Forschungsanstrengungen werden notwendig sein, um den sich vollziehenden medizinischen und demographischen Wandel ständig zu beobachten. Nur so wird eine sichere und nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit Blutprodukten auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten möglich sein.
Publikationen
Müller-Steinhardt M, Weidmann C, Klüter H. Changes in the Whole Blood Donor population in South-West Germany: 2010 versus 2016. Transfus Med Hemother 2017;44: (DOI: 10.1159/000479192)
Kontextspalte
Leitung
Prof. (apl.) Dr. med. Michael Müller-Steinhardt
Telefon 06213706-9491
michael.mueller-steinhardt@ medma.uni-heidelberg.de
Kooperationspartner
Prof. Dr. Christian Weidmann
Hochschule Furtwangen
Fakultät Gesundheit, Sicherheit, Gesellschaft