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Immunhämatologie

Die immunhämatologische Patientendiagnostik deckt ein breites Spektrum an Untersuchungen der Erythrozyten (Blutgruppen), Thrombozyten und Granulozyten ab. Ausserdem verfügt das Institut über die Weiterbildungsermächtigung zum Facharzt für Transfusionsmedizin. Im 36-monatigen Curriculum bildet die immunhämatologische Patientendiagnostik einen wesentlichen Bestandteil.

Erythrozyten

Als Referenzlabor werden alle Leistungen im Rahmen der Blutgruppen- und Antikörperdiagnostik angeboten:

  • Blutgruppenserologische und immunhämatologische Diagnostik zur Durchführung von Transfusionen
  • Diagnostik zur Abklärung von Krankheitszuständen, die mit einer durch immunologische Mechanismen bedingten Hämolyse einhergehen
  • Diagnostik zur Abklärung von Unverträglichkeitsreaktionen im Rahmen von Transfusionen
  • Versorgung von Patienten mit drohenden oder aufgetretenen Unverträglichkeitsreaktionen im Rahmen von Transfusionen

Unser Labor ist akkreditiert durch DAkks und nimmt regelmäßig an Ringversuchen zur Qualitätssicherung teil.

Leistungen Erythrozytenlabor

  • Blutgruppenbestimmung in den transfusionsmedizinisch relevanten Blutgruppensystemen von AB0 bis hin zu niedrig- oder hochfrequenten Antigenen
  • Phäno- und (Genotypisierung)  schwacher Rhesus-D-Merkmale (partial D, weak D)
  • Antikörper Screening mittels indirektem und direktem Antiglobulintest in sensitiven Testmethoden (Geltechnik)
  • Antikörperdifferenzierung im indirekten Antiglobulintest in sensitiven Testmethoden (Geltechnik) und  Verwendung eines Papain-Enzymtests
  • Serologische Abklärung von Transfusionsreaktionen
  • Serologische Abklärung bei Vorliegen von Kälte-/Wärmeantikörpern und AIHA
  • Absorptionsverfahren für kälte- oder wärme-wirksame Antikörper
  • Elutionsverfahren (Säure-Elution)
  • Nachweis von Medikamenten-abhängigen Antikörpern
  • Abklärung Donath-Landsteiner-Antiköper
  • Bei serologisch auffälligen Patienten, Bereitstellung Antigen-getesteter und kompatibler Blutpräparate
  • Bereitstellung von Blutprodukten für Praxen und Versorgungszentren
  • Bereitstellung und Versorgung durch Sonderpräparationen, z.B. Granulozytenpräparate, HLA/HPA-kompatible Thrombozytenkonzentrate, bestrahlte Blutprodukte
  • Serologische Untersuchungen bei Nierentransplantation (Isoagglutinin-Titer)
  • Serologische Mutter-Kind Abklärung eines MHN und Bereitstellung kindgerechter Erythrozytenkonzentrate
  • Titerkontrolle bei Schwangeren
  • Abklärung von Kryoglobulinen
  • Serologische Untersuchungen bei Stammzelltransplantation

Thrombozyten

Die Antikörperdiagnostik im Zusammenhang mit Immunisierungen gegen Thrombozyten stellt eine wichtige Fragestellung in der Patientenversorgung dar. Kern der Thrombozyten-immunologischen Diagnostik sind durchflusszytometrische Untersuchungen zur Detektion von thrombozytären Antikörpern mit Hilfe des eigens entwickleten SASPA (Simultaneous Analysis of Specific Platelet Antibodies Assay).

Klinische Fragestellungen zur Thrombozyten-immunologischen Daignostik:

  • Refraktärität nach Thrombozytensubsitution
  • Diagnostik der fetalen-neonatalen Allo-Immunthrombozytopenie (FNAIT)
  • Diagnostik der heparininduzierten Thrombozytopenie Typ II (HIT Typ II)
  • Diagnostik bei Verdacht auf Thrombasthenia Glanzmann, Bernhard Soulier Syndrom und medikamenteninduzierte Thrombozytopenie

Granulozyten

Die Granulozyten-immunologische Patientendiagnostik umfasst Untersuchungen zu primären oder sekundären Autoimmunneutropenien und neonatalen Immunneutropenien (NIN), bei denen Mutter, Vater und Kind untersucht werden müssen. Analog zu der Thrombozyten-immunologischen Diagnostik stehen hier für den Nachweis gebundener bzw. freier Antikörper verschiedene durchflusszytometrische Tests zur Verfügung. Des Weiteren werden bei Verdacht auf transfusionsassoziierte Lungeninsuffizienz (TRALI) alle Untersuchungen zur Abklärung der Ursachen durchgeführt.

Für die Bestimmung von granulozytären Alloantikörpern ist auch die Bestimmung von granulozytären Antigenen (HNA) erforderlich. Diese erfolgt mittels PCR-Genotypisierung. Auch diese Methode ist eine Eigenentwicklung, die inzwischen breite Anwendung findet.

Die Vorbereitung von Granulozytenspenden, das Vorliegen von granulozytären Antikörpern sowohl bei Spender wie Empfängern auszuschließen und Leukozytenkreuzproben durchzuführen ist eine weitere Aufgabe, die das Granulozytenimmunologische Labor zwischen Blutspende und Patientendiagnostik verortet.

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