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Fachtag: Gewaltambulanzen und die Versorgung gewaltbetroffener Frauen

Medizinische, polizeiliche und psychosoziale Perspektiven

11.11.2024, 12:00 – 16:30 Uhr

Ort: Hybrid-Veranstaltung, Haus 12, EG, Hörsaal 5,
Universitätsmedizin Mannheim, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim

 

Video zum Fachtag Gewaltambulanzen

Gewalt gegen Frauen ist ein weltweites Problem, das Millionen von Frauen betrifft und in verschiedenen Formen auftritt –physisch, psychisch, sexuell und/oder wirtschaftlich! Über 70 Prozent der Opfer von häuslicher und sexualisierter Gewalt sind Frauen. Männer sind in den meisten Fällen die Täter, was die tiefe Verankerung patriarchaler Strukturen und geschlechtsspezifischer Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft widerspiegelt.

In Deutschland wird jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt – das sind über 12 Millionen Frauen. Diese alarmierende Zahl macht deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Der Staat und die Gesellschaft sind gefordert, umfassende Maßnahmen zum Schutz von Frauen zu ergreifen.

Gewaltambulanzen: Schlüsselinstitutionen im Kampf gegen Gewalt
Gewaltambulanzen spielen eine zentrale Rolle im Umgang mit den Folgen von Gewalt. Diese spezialisierten Einrichtungen bieten nicht nur eine umfassende medizinische Versorgung, sondern sind auch ein entscheidender Faktor in der Strafverfolgung. Durch die gerichtsfeste Dokumentation von Verletzungen und anderen Beweismitteln, wie DNA-Spuren und Fotografien, ermöglichen Gewaltambulanzen den Betroffenen, rechtliche Schritte gegen ihre Täter mit einer soliden Beweislage zu untermauern. Der Zugang zu diesen Dienstleistungen ist niederschwellig und steht allen Betroffenen (nicht nur Frauen) offen, unabhängig davon, ob sie eine Anzeige erstatten möchten oder nicht. Diese Einrichtungen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass Gewalttaten strafrechtlich verfolgt und weitere Übergriffe verhindert werden können.

Ein Projekt mit Vorbildcharakter: Die Heidelberger Gewaltambulanz
Ein herausragendes Beispiel für den innovativen Umgang mit diesem Problem ist die Heidelberger Gewaltambulanz, die ein weitreichendes Gebiet abdeckt – neben Heidelberg auch Mannheim, den Rhein-Neckar-Kreis, Teile der Bergstraße und den Neckar-Odenwald-Kreis. Unterstützt von der Stadt Heidelberg, bietet diese Einrichtung ein umfassendes Angebot, das den Opfern eine wichtige Orientierungshilfe bietet. Eine sog. „Lotsin“ steht den Frauen und Mädchen zur Seite und begleitet sie bei wichtigen Schritten, wie Behördengängen oder Besuchen bei Beratungsstellen. Diese erste Unterstützung ist entscheidend, um den Betroffenen die nötige Stabilität und Sicherheit zu geben, die sie in ihrer schwierigen Situation benötigen.

Gemeinsam gegen Gewalt: Handlungsbedarf und Verantwortung
Es ist unerlässlich, dass neben den Gewaltambulanzen weitere Strukturen und Institutionen existieren, die eng zusammenarbeiten. Nur durch ein koordiniertes Vorgehen von Medizin, Justiz und sozialen Diensten kann eine effektive Hilfe für die Opfer gewährleistet werden. Doch nicht nur staatliche Stellen sind in der Pflicht: Auch Aufklärungsarbeit und die Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema Gewalt gegen Frauen sind entscheidend, um präventiv gegen Gewalthandlungen vorzugehen.

Der Fachtag an der UMM Mannheim widmet sich dem wichtigen Thema der Versorgung gewaltbetroffener Frauen und wird die besondere Rolle der Gewaltambulanzen aus verschiedenen Perspektiven näher beleuchten.
Die Veranstaltung richtet sich an eine breite Zielgruppe und steht allen interessierten Personen jedweder Fachrichtung bzw. Tätigkeitsbereich offen, sei es Wissenschaft, Medizin, Soziale Arbeit, Psychologie, Polizei und Justiz etc.

Programm:
Flyer (Download PDF)

Ort:
Der Fachtag findet als hybride Veranstaltung auf dem Klinikcampus der UMM Mannheim statt (Haus 12, Hörsaal 5), d. h. eine Teilnahme ist vor Ort als auch online möglich. Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung:
anmeldung-fachtag@remove-this.medma.uni-heidelberg.de

Wir bitten Sie bei der Anmeldung Ihre Kontaktdaten (Name, Anschrift, E-Mail-Adresse) sowie Tätigkeit und Institution anzugeben.
Anmeldeschluss ist der 8. November 2024.

Veranstalter:
Das Gleichstellungsbüro der Medizinischen Fakultät Mannheim in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Mannheim und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Mannheim.