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Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz!

Internationaler Frauentag an der UMM
Lunch Talk: 10. März 2025, 12:00 – 13:30 Uhr, Haus 22, Hörsaal 10

Seit über 100 Jahren ist der 8. März ein internationaler Feiertag, an dem in der ganzen Welt an die Rechte von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter erinnert wird. Am Weltfrauentag – auch Frauenkampftag oder nur Frauentag genannt – werden die bisherigen Errungenschaften gefeiert und wird gleichsam auf die bestehenden Ungleichheiten und Benachteiligungen aufmerksam gemacht.

Anlässlich des Internationalen Frauentages laden wir Sie herzlich zu einer Veranstaltung ein, die ein drängendes gesellschaftliches Thema in den Fokus rückt: Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.

Warum dieses Thema?

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Berufsfelder und Hierarchieebenen betrifft– auch das Gesundheitswesen. In Krankenhäusern, wo teils stark ausgeprägte hierarchische Strukturen bestehen, ist das Risiko hoch, dass Machtungleichgewichte ausgenutzt werden. Die Täter sind hauptsächlich männliche Kollegen oder Vorgesetzte. Durch die Belästigung und Bedrohung ihrer Kolleginnen oder Mitarbeiterinnen versuchen sie, ihre übergeordnete Stellung deutlich zu machen.

Formen und Folgen sexueller Belästigung

Sexuelle Belästigung ist eine Form von Gewalt, die geschlechtsspezifische Kennzeichen hat und sich insoweit vor allem gegen Frauen richtet. Am Arbeitsplatz kann sich sexuelle Belästigung auf verschiedene Weise manifestieren. Zu denken ist an sexuelle Anspielungen, unangemessene Witze, obszöne Worte oder Gesten, aufdringliche, unangenehme Blicke, aber auch unerwünschte Briefe oder elektronische Nachrichten mit sexuellem Inhalt. Sexualisierte Berührungen sowie die Androhung von sexueller Gewalt gehören ebenfalls dazu.

Sexuelle Belästigung hat Folgen für die Betroffenen und ihre berufliche Tätigkeit. Sie berichten häufig von großer Verunsicherung und Angst, Vorfälle zu melden, da sie negative Konsequenzen für ihre Karriere oder ihr Arbeitsverhältnis fürchten. Die Auswirkungen von sexueller Belästigung sind tiefgreifend.

Auf individueller Ebene können Betroffene unter Angst, Schamgefühlen, Schlafstörungen, Depressionen oder einem verringerten Selbstwertgefühl leiden. Nicht selten ziehen sie sich aus ihrem Arbeitsumfeld zurück, wechseln die Abteilung oder sogar den Arbeitgeber – eine Entscheidung, die häufig mit beruflichen und finanziellen Nachteilen verbunden ist.

Sexuelle Belästigung belastet meist auch das gesamte Arbeitsumfeld nachhaltig, denn auf organisatorischer Ebene führt ein solches Verhalten zu einer Verschlechterung des Arbeitsklimas, einer geringeren Produktivität und steigenden Kosten durch Fluktuation und Abwesenheit. Studien zeigen, dass Unternehmen und Institutionen, die keine klaren Maßnahmen gegen Belästigung ergreifen, an Attraktivität für qualifizierte Mitarbeitende verlieren.

Im Gesundheitssektor sind Teamarbeit und Vertrauen zwischen den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wichtige
Voraussetzungen, um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sicherstellen zu können. Sexuelle Belästigung darf dort keinen Platz haben. Ziel muss es sein, Betroffene zu schützen und ein respektvolles Arbeitsklima zu schaffen. Dies kann dadurch gelingen, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, Leitfäden zu formulieren, Meldewege zu etablieren und die Mitarbeiterschaft und Führungskräfte informiert zu halten.
 
Die UMM Mannheim möchte mit dieser Veranstaltung informieren und sensibilisieren. Beim Lunch Talk wird Frau Dr. Anja Titze erörtern, welche Formen der sexuellen Belästigung sich erkennen lassen. Das ist für die Betroffenen wichtig – denn vielfach fehlt ihnen das Wissen darüber, welche konkreten Handlungen als gewaltsame Belästigung einzustufen sind, welche Rechte sie haben, sich dagegen zu wehren und welche Ansprechpersonen es hierfür gibt.

Der Betriebsratsvorsitzende Herr Ralf Heller wird die in Planung befindliche Betriebsvereinbarung betreffend sexuelle Belästigung vorstellen. Das Universitätsklinikum Mannheim hat bereits eine Betriebsvereinbarung (BV) Partnerschaftliches Verhalten, die auch die Themen Konflikte und Mobbing einschließt.

Die Initiative dafür, eine eigene BV zur sexuellen Belästigung zu schaffen, ging hingegen von der Jugend- und Auszubildendenvertretung aus. Letztgenannte hatte im Rahmen
eines Workshops eine erhebliche Zahl von Übergriffen dieser Art von Patienten auf Pflegekräfte festgestellt.

In Ergänzung dazu wird Frau Katrin Gumbel-Imhof über Meldewege und Unterstützungsmöglichkeiten am Universitätsklinikum Mannheim sprechen. Sie hat zum 01. Januar 2025 die Stelle als Beauftragte für Chancengleichheit übernommen und wird in dieser Funktion als Anlauf- und Beratungsstelle für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Universitätsklinikums fungieren.

Beim Lunch Talk handelt es sich um eine Kooperationsveranstaltung des Gleichstellungsbüros der Medizinischen
Fakultät Mannheim mit dem Universitätsklinikum Mannheim. Die Veranstaltung findet am 10. März 2025 von 12:00 Uhr bis 13.30 Uhr im Haus 22, Hörsaal 10 der UMM statt.
 
Alle Angehörigen der UMM sind herzlich einladen, am Lunch Talk teilzunehmen. Wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen, denn mit Ihrer Teilnahme zeigen Sie sich solidarisch mit Frauen und mit dem Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter. 



Programm

12:00 Uhr
Begrüßung

Dr. Anja Titze
Referentin für Gleichstellungsfragen
Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg

Katrin Gumbel-Imhof
Beauftragte für Chancengleichheit
Universitätsklinikum Mannheim

12:10 Uhr
Sexuelle Belästigung – Formen, Folgen, Verfahren

Dr. Anja Titze
Referentin für Gleichstellungsfragen
Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg

12:30 Uhr
Die Betriebsvereinbarung betreffend sexuelle Belästigung

Ralf Heller
Betriebsratsvorsitzender am Universitätsklinikum Mannheim

12:50 Uhr
Beratung und Unterstützung von Betroffenen

Katrin Gumbel-Imhof
Beauftragte für Chancengleichheit
Universitätsklinikum Mannheim

13:10 Uhr
Diskriminierungserfahrungen und sexuelle Belästigung im klinischen Arbeitsumfeld und an der medizinischen Fakultät
(Forschungsprojekt inkl. empirische Datenerhebung an der UMM)

Felix Hofmann
Doktorand der Medizin
Medizinische Fakultät Mannheim

13:30 Uhr
Schlusswort
Beantwortung der 10 Quizfragen zu Frauenrechten (s. Flyer)