Marie-Skłodowska-Curie gefördertes Doktorandennetzwerk Artificial Intelligence PHYsics
Das Mannheimer Institut für Intelligente Systeme in der Medizin, MIISM, ist über die Universität Heidelberg an einem neuen Doktorandennetzwerk beteiligt, das sich mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Theoretischen Physik befasst. Das Netzwerk "Artificial Intelligence PHYsics" (AIPHY*) wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms "Horizon 2020" als Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme (MSCA) gefördert.
Das AIPHY-Programm bringt Experten aus der Teilchenphysik und der Informatik aus fünf europäischen Universitäten zusammen, die allesamt Mitglieder der 4EU+ European University Alliance sind, einem länderübergreifenden strategischen Zusammenschluss von Forschungsuniversitäten. Für den Aufbau des interdisziplinären Doktorandennetzwerks zwischen Forschungseinrichtungen in Heidelberg, Paris, Genf, Kopenhagen und Mailand stehen Fördermittel in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro zur Verfügung.
Koordiniert wird das Netzwerk von Dr. Anja Butter, die als Gruppenleiterin sowohl am Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg als auch am Laboratoire de physique nucléaire et des hautes énergies, LPNHE (Centre national de la recherche scientifique und Universität Sorbonne, Paris, Frankreich) forscht. Auf Seiten der Universität Heidelberg sind außerdem Professor Dr. Tilman Plehn von der Theoretischen Physik sowie Professor Dr. Jürgen Hesser, Wissenschaftler am MIISM, das an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg angesiedelt ist, beteiligt.
Der Forschungsschwerpunkt des AIPHY-Doktorandennetzwerks liegt auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Elementarteilchenphysik, motiviert durch die großen offenen Fragen über die Natur der dunklen Materie, die Materie-Antimaterie-Asymmetrie und den Ursprung des Higgs-Feldes. Ziel ist es, optimale Methoden für die KI-gestützte Analyse komplexer physikalischer Daten zu entwickeln, die mit dem Large Hadron Collider Teilchenbeschleuniger am Europäischen Kernforschungszentrum CERN (Genf, Schweiz) gewonnen wurden. Umgekehrt soll die Forschung neue Erkenntnisse zu KI-basierten Vorhersagen ermöglichen.
Das Netzwerk wird seine Arbeit im Oktober dieses Jahres aufnehmen und läuft für vier Jahre.
*„Challenging AI with Challenges from Physics: How to solve fundamental problems in Physics by AI and vice versa”