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PD Dr. rer. nat. Katja Breitkopf-Heinlein

Im Rahmen onkologischer Fragestellungen untersuchen wir in den Forschungslaboren der Chirurgischen Klinik (Prof. Reißfelder/Prof. Rahbari) u.a. die Rolle des Bone Morphogenetic Protein (BMP)-9 bei der Entstehung und Progression zum einen des Kolorektalen Karzinoms (CRC) und zum anderen des hepatozellulären Karzinoms (HCC).

BMP-9 ist ein Zytokin der TGF-β Familie, wird in der Leber gebildet und in aktiver Form in den Blutstrom abgegeben. Im Gegensatz zu TGF-β wird es bereits im Gesunden konstitutiv produziert und hat wichtige Funktionen bei der Gewebshomöostase.

Mithilfe von Organoidkulturen aus Patientenproben konnten wir kürzlich zeigen, dass BMP-9 beim CRC über die Induktion seines target-Gens ID1 offenbar Tumor-supprimierend wirkt (Cai et al., J Cell Mol Med. 2022).

Beim HCC ist die Rolle von BMP-9 noch nicht klar: einerseits fanden wir, dass die BMP-9 Protein-level in Tumorproben von HCC Patienten signifikant mit der Aggressivität der Tumoren korrelierten und dass BMP-9 in vitro direkt die Transition epithelialer Tumorzellen hin zu einem mesenchymalen Phänotyp induzieren kann (Li et al.,Cancer Sci 2013), andererseits kann BMP-9 offenbar auch Proliferations-hemmend auf HCC-Zelllinien wirken, was eher für eine Tumor-supprimierende Wirkung sprechen würde. Diese scheinbar kontroversen Ergebnisse sind Gegenstand aktueller Studien.

Auswahl aktueller Publikationen

  1. Li Q, Gu X, Weng H, Ghafoory S, Liu Y, Feng T, Dzieran J, Li L, Ilkavets I, Kruithof-de Julio M, Munker S, Marx A, Piiper A, Augusto Alonso E, Gretz N, Gao C, Wölfl S, Dooley S, Breitkopf-Heinlein K. Bone morphogenetic protein-9 induces epithelial to mesenchymal transition in hepatocellular carcinoma cells. Cancer Sci. 2013;104:398-408.

  2. Cai C, Itzel T, Gaitantzi H, de la Torre C, Birgin E, Betge J, Gretz N, Teufel A, Rahbari NN, Ebert MP, Breitkopf-Heinlein K. Identification of liver-derived bone morphogenetic protein (BMP)-9 as a potential new candidate for treatment of colorectal cancer. J Cell Mol Med. 2022;26:343-353.

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