RadExIORSBoost: EU-Förderung im Rahmen des Twinning-Programms
Die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) ist an einem Netzwerk beteiligt, in dem führende Forschungseinrichtungen in Europa eine individualisierte Strahlentherapie beim Prostatakrebs erforschen. Wissenschaftliches Ziel ist es, die Nebenwirkungen der Bestrahlung so weit wie möglich zu reduzieren. Das Projekt RadExIORSBoost* wird von der Europäischen Union im Rahmen des Twinning-Programms über einen Zeitraum von drei Jahren mit 1,5 Mio. Euro gefördert.
Twinning ist ein von der EU finanziertes Instrument zur Förderung von politischen und wirtschaftlichen Reformprozessen, insbesondere in Staaten mit EU-Beitrittsperspektive und Staaten der europäischen Nachbarschaft. Am Projekt RadExIORSBoost sind neben dem Institut für Onkologie und Radiologie von Serbien (IORS), welches das Projekt koordiniert, und der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, das Institut für Onkologie Ljubljana (Slowenien), die Universität Leicester (UK) und das Zentrum für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien (Österreich) beteiligt. Das Projekt hat entsprechend auch zum Ziel, das Institut für Onkologie und Radiology des EU-Beitrittskandidaten Serbien mit europäischen Forschungseinrichtungen zu vernetzen und dessen wissenschaftliche Exzellenz mittels Technologie- und Know-how-Transfer auf dem Gebiet der Radiobiologie zu steigern. Hierzu werden mehrere internationale Workshops und Trainings an den Gastinstituten organisiert.
Prostatakrebspatienten, die sich einer Strahlentherapie unterziehen, können strahleninduzierte Nebenwirkungen entwickeln, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Eine der größten Herausforderungen in der Strahlenbiologie besteht darin, die Strahlenempfindlichkeit des Normalgewebes des einzelnen Patienten vorherzusagen, um so eine maßgeschneiderte Strahlentherapie planen zu können, die Tumorzellen zerstört und gesundes Gewebe so weit wie möglich schont. Genau mit diesem Thema befasst sich ein gemeinsames Forschungsprojekt der Projektpartner. Forscher, Strahlenbiologen und Strahlentherapeuten der verschiedenen Forschungseinrichtungen werden gemeinsam daran arbeiten, die individuelle Strahlenempfindlichkeit von Patienten vorhersagen zu können.
„Wir freuen uns sehr, Teil dieses prestigeträchtigen Programms zu sein“, sagt Professor Dr. Marlon Veldwijk, Leiter des Labors für Zelluläre und Molekulare Radioonkologie der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der UMM. „Die Förderung ermöglicht es uns, in enger Zusammenarbeit mit zum Teil neuen Partnern und zum Teil schon bestehenden europäischen Partnerschaften eine spannende und klinisch sehr relevante Fragestellung zu bearbeiten. Nicht nur das serbische Institut, auch wir werden von dem damit verbundenen Wissenstransfer profitieren.“
*Twinning to skyrocket scientific excellence towards individual radiosensitivity prediction by raising the bar in knowledge transfer, networking, and technological innovation in radiobiology